Die Unterscheidung zwischen Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 basierte in erster Linie auf dem Alter bei Beginn der Erkrankung und der Notwendigkeit einer Insulinbehandlung. Mit zunehmender Häufigkeit von Adipositas in jungen Jahren und einem relativ hohen Anteil von Typ-1-Diabetes im Erwachsenenalter sind diese beiden Typen immer schwieriger zu unterscheiden.
Besseres Verständnis dank neuer Ansätze der Klassifizierung
Vor allem die Subtypen des Diabetes Typ 2 erlauben eine individualisierte Behandlung. Sie sind mit einem unterschiedlich hohen Risiko für Spätfolgen wie Netzhaut- oder Nierenerkrankungen assoziiert, die mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden. Gewisse Personen mit Typ-2-Diabetes benötigen bereits früh eine Insulintherapie, weil sie möglicherweise der Gruppe mit dem schweren Insulinmangel angehören. Sie unterscheiden sich jedoch von der Gruppe mit Diabetes Typ 1, bei der sogenannte GAD-Antikörper nachgewiesen werden, die auf eine Autoimmunerkrankung hinweisen. Dieses Wissen hilft Fachpersonen bei der Behandlung, fördert aber auch das Verständnis in der Gesellschaft.
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> Interview mit Dr. med. Stefan Fischli, Chefarzt Endokrinologie/Diabetologie Kantonsspital Luzern, zu den Vorteilen der individualisierten Behandlung