Ernährung und Alkohol
Diabetes-Ernährung bedeutet genuss- und abwechslungsreiches Essen für die ganze Familie. Nebst der medikamentösen Therapie und der Bewegung ist die richtige Ernährung eine der wichtigsten Säulen in der Diabetes-Behandlung. Ziel ist: Die Verbesserung der Blutzucker- und der Blutfett-Werte sowie des Blutdrucks, die Senkung des Gewichts bei Übergewicht und die Vermeidung von Folgeerkrankungen aufgrund des Diabetes (Organschäden).
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Nahrungsmittel
Wenig Kohlenhydrate oder Vollkornprodukte bevorzugen
Kohlenhydrate sind die wichtigsten Energielieferanten und erhöhen den Blutzuckerspiegel. Die Menge an Kohlenhydraten in einer Mahlzeit ist die wichtigste Bestimmungsgrösse für den Blutzuckeranstieg. Gemüse und Salat enthalten wenig Kohlenhydrate und erhöhen den Blutzucker nicht oder kaum, während Brot, Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Getreide sowie Obst in jeglicher Form (Dörrobst, Fruchtsäfte) einen hohen Anteil an Kohlenhydraten aufweisen.
Eiweisse (Proteine) erhöhen den Blutzucker nicht
Sie dienen dem Aufbau und der Erneuerung des Körpers. Die Hauptmahlzeiten deshalb immer mit eiweisshaltigen Lebensmitteln ergänzen. Eiweiss ist enthalten in: Fleisch, Fisch, Käse, Quark, Eier, Krustentiere, Meeresfrüchten, Tofu, Quorn.
Fett, Öl erhöhen den Blutzucker nicht
Sie können aber ungünstige Auswirkungen auf das Körpergewicht und die Blutfette haben. Fette sind die höchsten Energielieferanten für unseren Körper (1g Fett enthält mehr als doppelt soviel Energie (Kalorien) wie Kohlenhydrate oder Proteine). Für die allgemeine Gesundheit ist es wichtig, bei Fetten zurückhaltend zu sein und wertvolle pflanzliche Öle wie Raps- und Olivenöl zu bevorzugen.
Getränke & Alkohol (!!!)
Flüssigkeit ist für unseren Körper lebensnotwendig. Trinken Sie mind. 1,5 Liter zucker- und alkoholfreie Getränke pro Tag. Der übermässige oder sogar unkontrollierte Konsum von Alkohol und Süssem ist für Diabetes-Betroffene mit Risiken verbunden, darum nur mit Mass und gezielt.
Wichtigste Ernährungsempfehlungen
Sie unterstützen eine gute Blutzuckereinstellung indem Sie...
- Das Essen täglich auf drei Hauptmahlzeiten verteilen und 1 bis 3 kleine Zwischenmahlzeiten einbauen (falls dies Ihrer Diabetestherapie entspricht)
- Zu jeder Hauptmahlzeit eine kohlenhydrathaltige Beilage essen (z. B. Brot, Reis, Teigwaren)
- Die Kohlenhydratmenge Ihrem Bedarf und Ihrer Therapie anpassen
- Vollkornprodukte bevorzugen (z. B. Vollkornbrot, Vollkornteigwaren)
- Kohlenhydrate in fester Konsistenz essen (z. B. Orange statt Orangensaft)
- Die Hauptmahlzeiten mit eiweisshaltigen Lebensmitteln ergänzen
- Mittags und abends Gemüse, Salat und/oder Gemüsesuppe essen
Diabetesernährung anhand der Lebensmittel-Pyramide
Ausgewogenes und genussvolles Essen und Trinken ist Teil eines gesunden Lebensstils. Die Lebensmittelpyramide veranschaulicht bildlich eine ausgewogene Ernährung. Lebensmittel der unteren Pyramidenstufen werden in grösseren, solche der oberen Stufen in kleineren Mengen benötigt.
Besprechen Sie die aufgeführten Nahrungsmittel in der Lebensmittelpyramide und die für Sie geeigneten Mengen mit einer Fachperson in der Ernährungsberatung. Erkundigen Sie sich bei Ihrer regionalen Diabetesgesellschaft über individuelle Beratungen.
Diabetes und Alkohol
Diabetes-betroffenen Erwachsenen ist es erlaubt, Alkohol zu trinken. Dabei gilt das Gebot des Masses. Der übermässige oder sogar unkontrollierte Konsum ist für Diabetes-Betroffene mit hohen Risiken verbunden. Sie können beispielsweise auf einen sinkenden Blutzucker nicht mehr reagieren. Es besteht bei Alkoholgenuss die Tendenz zu einer Späthypoglykämie (bis zu 12 Stunden nach dem Alkoholgenuss), d. h. unter Umständen in der Nacht oder am frühen nächsten Morgen. In Anbetracht der erhöhten Unterzuckerungsgefahr sind Korrektur-Insulinspritzen nach Alkoholgenuss zu unterlassen.
Fordern Sie unsere Broschüre Ernährung und Alkohol für mehr Informationen an.